In diesem Artikel werden die wichtigsten WordPress Vorteile beleuchtet, sowie Nachteile benannt und Strategien zum Umgang mit diesen.
WordPress ist das weltweit erfolgreichste System für den Betrieb von Webseiten. Fast jede fünfte Seite im Internet wird mit dem CMS (“Content-Management-System”) betrieben.
Ursprünglich als System für Blogs entwickelt, hat sich WordPress dank seiner flexiblen Architektur und einer engagierten Entwicklergemeinschaft zum vollwertigen System für den Betrieb von Webseiten jeglicher Größe gemausert. Diese dynamische Entwicklung hat noch kein Ende gefunden. Nicht nur als Motor von umsatzstarken Onlineshops hat sich das CMS beweisen können, sondern nun auch immer mehr als Backend-Lösung für Apps.
WordPress hat seine Stärken und Vorteile – sonst hätte es sich nie so durchsetzen können. Aber es gibt und gab auch Schwächen. Beides soll im Folgenden näher beleuchtet werden. Ein klare Trennlinie kann aber nicht gezogen werden – da manche Vorteile von WordPress in einem anderen Kontext auch Nachteile sein können.
Eine wesentliche Eigenschaft von WordPress ist die unglaubliche Flexibilität, die sich durch alle Bereiche zieht und somit eine Tür in einen Raum voller Möglichkeit öffnet, in dem es nur wenige Grenzen gibt (dafür aber eher Kompromisse).
Diese Flexibilität kann man bereits als Entwickler spüren – v.a. wenn man mit ähnlichen Systemen gearbeitet hat. Der Kern von WordPress ist schlank. Drumherum kann man sich das System so gestalten wie es einem gefällt. Es gibt wenige harte Vorgaben. Eher Konventionen, die vielleicht von manchen dogmatisch vertreten werden, aber letztlich liegt die Freiheit und Verantwortung bei der Gestaltung bei einem selbst. Diese Freiheit setzt Kreativität frei, birgt aber daher bereits den Keim des Chaos in sich. So sind manche Wege eines Entwicklers nicht immer gleich ersichtlich und nachvollziehbar und manchmal sind die Resultate einfach nur schlecht. Dennoch ist das der Nährboden für Innovationen – Fehler gehören da dazu. Sowohl im Kosmos der verschiedenen Lösungsansätze, als auch in der persönlichen Entwicklung eines Programmierers.
Auch für den Anwender eröffnet sich dank der Flexibilität der Raum der Möglichkeiten. Oft als Nachteil ausgelegt, kann der Anwender aufgrund des überschaubaren Funktionsumfangs (“der schlanke Kern”) von WordPress selbst entscheiden mit welchen Erweiterungen er weitere Features hinzufügt. Und von diesen Erweiterungen (“Plug-ins”) gibt es im WordPress Universum tausende – wohl kaum ein anderes System bietet eine solche Vielfalt an Lösungen (einer der Gründe hierfür wurde im oberen Abschnitt angesprochen). Für ein und das selbe Feature gibt es oft dutzende Plugins, die verschiedene Ansätze bieten. Man hat so zwar einerseits die Qual der Wahl, andererseits auch oft die Möglichkeit etwas den eigenen Bedürfnissen passendes zu finden. Sollte man später sich für ein anderes Plugin entscheiden, kann man das alte einfach abschalten und durch das neue ersetzen (manchmal ist es doch etwas aufwendiger – etwa wenn Bestandsdaten im neuen Plugin übernommen werden sollen. Größere Plugins bieten aber immer öfter Import/Export Funktionen an, mit denen man mit wenigen Klicks die Daten aus dem alten Plugin übernehmen kann).
Prinzipiell kann man aus WordPress machen was man will – einen Onlineshop, ein soziales Netzwerk oder eine Applikation. Häufig braucht man dazu nicht einmal zu programmieren, da sich oft ein entsprechendes Plugin findet. Einige Erweiterungen die aus WordPress deutlich mehr machen als ein CMS für Webseiten sind:
Es gibt noch andere spannende Erweiterungen die den Horizont von WordPress erweitern. So lässt sich WordPress z.B. als CRM System nutzen, als Ticket System für den Kunden Support usw.
Dennoch hat der Plugin Zauber auch seine Nachteile. Wie schon gesagt kennt WordPress wenige Grenzen, dafür aber Kompromisse. Vor allem Einzelunternehmer, denen es um die Verwirklichung einer vielversprechenden Idee geht, sind schnell dazu geneigt diese mit einem WordPress Plugin umzusetzen. Lässt sich dies doch bereits inklusive einiger kleinen Anpassungen für einen dreistelligen Betrag erreichen. Was man dann aber bekommt ist vielleicht eine schnell realisierte günstige Lösung – aber eben auch eine Lösung die es genau so schon tausendfach gibt und die nicht immer die ursprüngliche Idee wiederspiegelt. Die Idee wurde dann der Lösung untergeordnet. Es werden Kompromisse bei den Details und Funktionen gemacht, da das Plugin dies anders löst oder nicht bietet. Am Ende kann sich die Idee an Mangel an Orginalität und Innovationskraft nicht am Markt durchsetzten und wenn doch, droht die Gefahr, dass ein Konkurrent das gleiche Projekt innerhalb von 3 Tagen mit dem selben Plugin aufsetzt. Wirkliche Innovation – als wichtige Zutat für den Erfolg – bleibt oft auf der Strecke wenn man sich von der Stange bedient.
Die Frage ob man auf eine Lösung aus WordPress + Plugin für die Verwirklichung seiner Idee zurückgreifen soll ist immer eine Frage danach wie innovativ diese ist.
Ein weiterer Nachteil der Plugin Vielfalt ist, dass schnell zu viele Plugins installiert werden. Dies kann die Performance verlangsamen und führt zu Unübersichtlichkeit und erhöhter Wahrscheinlichkeit von Fehlern (z.B. können sich manche Plugins in die Quere kommen). Außerdem wird die potentielle Angriffsfläche erhöht, da nicht alle Plugins sauber programmiert sind. Letztlich ist diese Schwäche von WordPress aber auch eine Konsequenz des Verhaltens der Anwender.
Eine wesentliche Eigenschaft von WordPress ist Flexibilität. Daraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten das System zu nutzen und den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Mit WordPress legt man sich nicht fest. Auch zu einem späteren Zeitpunkt kann man z.B. eine Webseite zu einem Onlineshop, Community Seite etc. umbauen oder auch einfach nur um weniger tiefgreifende Funktionen erweitern. Dies kommt den Anforderungen an Agilität, die sich in der heutigen Zeit an Unternehmer stellen, sehr entgegen.
WordPress ist kostenlos. Bei dem Open-Source Projekt engagieren sich tausende Entwickler freiwillig ohne direkte Vergütung. Außerdem steht hinter WordPress die Firma Automattic, die das Projekt zuverlässig vorantreibt. Denn sie verdient ihr Geld mit der WordPress Plattform “wordpress.com“, auf der Anwender (u.a. kostenpflichtig) sich ihre eigene WordPress Webseite anlegen können. WordPress.com sollte man übrigens nicht verwechseln mit WordPress.org. Während ersteres eine Plattform ist, findet sich unter der .org Adresse das eigentliche WordPress CMS Projekt (sowie das offizielle Verzeichnis für Erweiterungen und Layouts, sogenannter “Themes“).
Für den Betrieb von WordPress wird ein Webspace auf einem Server benötigt. Da das System relativ schlank ist, ist es auch bzgl. dem Server anspruchslos. So lässt sich eine WordPress Webseite bereits für unter 5€/Monat betreiben. Mit den Erweiterungen und der Besucherzahl wächst aber auch die Anforderung an den Server. Hochperformante Angebote gibt es ab 15€/Monat.
Auch ein Update auf eine neue Version verläuft i.d.R. relativ reibungslos und verursacht damit wenig bis keine Kosten. Bei dem CMS Typo3 kann ein Update auf eine neue Hauptversion locker mehrere tausend Euro kosten. Bei WordPress ist das kaum vorstellbar. Es gibt aber auch Ausnahmen: etwa wenn Plugins sich nicht mit der neuen Version vertragen. Setzt man aber nur auf gut gepflegte Erweiterungen, kann man sich fast sicher sein, dass die Entwickler darauf achten, dass diese stets auf dem neusten Stand sind.
Für fertige Layouts – in WordPress “Themes” genannt (“Template” meint hier etwas anderes) – zahlt man in der Regel nur eine mittlere, zweistellige Summe. Ebenso bei Plugins – hier kann es manchmal auch etwas teurer werden (gerade was Erweiterungen für Woocommerce betrifft – aber die Preise sind hier im Schnitt nicht höher als bei anderen Shopsystemen). Bei diesen kostenpflichtigen Angeboten erhält man auch (oft zeitlich begrenzt) Support und Updates dazu.
Ansprechende Themes und Erweiterungen bekommt man aber auch völlig kostenlos. Eine gute Quelle sind die offiziellen Verzeichnisse, auf die man aus WordPress heraus Zugriff hat und mit nur zwei Klicks ein Theme oder eine Erweiterung installieren kann. Manche dieser Themes/Plugins basieren auf dem Freemium Modell, bei dem die Basis Version kostenlos ist und daneben eine Premium Version angeboten wird (oft zu fairen Preisen). Andere Entwickler bitten dagegen nur um eine freiwillige Spende (“einen Kaffee spendieren”). Verdient ein Entwickler nichts (oder zu wenig) an seiner Erweiterung besteht die Gefahr, dass er irgendwann das Interesse verliert und keine Updates mehr bereitstellt. Das kann dazu führen, dass sich die Erweiterung irgendwann nicht mehr mit der aktuellen WordPress Version verträgt – was wiederum Kosten verursachen kann (s.o.). Es spricht daher nichts dagegen Entwickler zu unterstützen, wenn man selbst von deren Arbeit profitiert. Man ist immer gut beraten, wenn man die Kräfte stärkt, die einen selbst stärken.
Bei der Beauftragung einer Agentur oder von Entwicklern zahlt man auch i.d.R. weniger als bei anderen Systemen. Das hat mehrer Gründe. Zum Einen ist die Entwicklung in WordPress einfacher und schneller als z.B. bei Typo3, wo man extra eine eigene Nischen-Programmiersprache erlernen muss. Außerdem gibt es aufgrund der Popularität von WordPress unzählig viele Entwickler. Mit einem Stundensatz von 120€ kann man im WordPress Markt kaum Fuß fassen. Gute Entwickler bekommt man in Deutschland erfahrungsgemäß bereits ab 60€/Stunde, echte Profis ab 80€/Stunde.
Auch ist die Rentabilität einer der entscheidenden WordPress Vorteile. Man bekommt für sein Geld (oder auch für Umsonst) relativ viel und sicherlich oft mehr als bei anderen Plattformen. Der WordPress Markt ist riesig, ebenso der Druck auf die Anbieter nicht mit Features zu geizen. Zudem ist der Markt für Erweiterungen sehr dynamisch. Es bilden sich weniger Platzhirsche heraus als auf anderen Plattformen. Dies liegt nicht nur an der Anzahl der Entwickler die mit immer neuen Entwicklungen daherkommen, sondern auch am Algorithmus der offiziellen Theme und Plugin Verzeichnisse. Dieser lässt zu, dass auch neue Plugins in den vorderen Suchergebnissen erscheinen und orientiert sich nicht an monetären Gesichtspunkten (wie bei manch kommerzieller Plattform). Als Entwickler hat man eine echte Chance mit einem innovativem Plugin nach vorne zu kommen, während bei manch anderer Plattform trotz Innovationskraft die Erweiterung einfach nicht vom Boden abhebt. Was das für den Anwender heißt, liegt auf der Hand: es gibt weniger satte Platzhirsche die viel verlangen und wenig bieten. Ein Beispiel hierfür ist ein bekanntes SEO Plugin für WordPress. Lange galt es – teils zurecht – als das beste SEO Plugin für WordPress und war mit Millionen aktiven Installationen eines der beliebtesten Plugins überhaupt. Mit der Zeit waren aber fundamental wichtige Features nur noch über kostenpflichtige Add-ons verfügbar. Natürlich spricht nichts gegen kostenpflichtige Add-ons, aber irgendwann erfüllte die Basis Version nicht mal mehr gewisse Mindeststandards für eine suchmaschinenfreundliche Seite. Wir konnten es unseren Kunden daher nicht mehr mit gutem Gewissen empfehlen. Es dauerte aber nicht lange bis ein neues SEO Plugin im Verzeichnis ganz vorne mit dabei war und das eine ernst gemeinte Optimierung auch in der kostenlosen Basis Version zulässt. Ähnliche Fälle in denen die Messlatte von einem neuen Anbieter schnell nach oben gelegt wurde gibt es viele.
Kosteneffizienz als einer der vielen WordPress Vorteile ist ein wichtiger Grund für den Erfolg von WordPress und von WordPress Webseiten. Betrieb, Erweiterung und Pflege sind im Vergleich zu anderen professionellen System günstig.
WordPress gilt als besonders einfach. Auch im Vergleich zu seinen Mitbewerbern gelingt der Einstieg relativ schnell – selbst bei unerfahrenen Anwendern.
Allerdings können wir dem Argument der Einfachheit als einer der am häufigsten genannten WordPress Vorteile nur teilweise zustimmen. Für den WordPress Kern trifft das sicherlich zu. Aber die Einfachheit kann schnell schwinden, wenn man das System erweitert.
In der Realität bekommen Webseiten Betreiber oft ihre Seite von der Agentur/dem Entwickler mit einer Vielzahl von installierten Plugins übergeben (oder installieren selbst dutzende Plugins). Der Einsatz von Plugins ist normal, um bestimmte Funktionen zu erreichen. Allerdings kann das schnell ausufern (wie weiter oben beschrieben). Fast jedes Plugin erweitert das Menü im Administrationsbereich um einen oder mehrere Punkte. Fast jedes Plugin kommt mit eigenen Einstellungsseiten daher. Und mit jedem Plugin steigen die Benachrichtigungen im Admin Bereich über dringend vorzunehmende Einstellungen, Informationen zum Plugin oder schlichtweg unnötige Nachrichten (bei aufdringlichen Plugins). Kurz gesagt: Es ist dann im Admin Bereich vorbei mit der zen-artigen Stille und die Komplexität steigt.
Dieser Effekt lässt sich vermeiden – oder zumindest abdämpfen – wenn man Erweiterungen sorgfältig auswählt und dem Gesichtspunkt “nur soviel wie unbedingt nötig” folgt. Auch hat sich als hilfreich erwiesen, wenn man als Anwender nicht primär einen Admin-Zugang nutzt, sondern sich für das Tagesgeschäft etwa mit einem Redakteur – Zugang einloggt. Für Redakteure kann der Admin Bereich so gestaltet werden, dass er nur das Wesentliche enthält.
Trotz dieses Einwandes kann man sagen, dass WordPress relativ einfach ist, wenn man es mit Systemen vergleicht, die zu ähnlichen Leistungen in der Lage sind. Und der Effekt der steigenden Komplexität durch Erweiterungen tritt nicht nur bei Mitbewerbern, sondern auch bei einfachen Homepage-Baukasten-Systemen auf.
Einfachheit als einer der oft genannten WordPress Vorteile ist von Beginn an gegeben, aber nicht dauerhaft garantiert. Wie bei jedem System steigt die Komplexität mit zunehmenden Erweiterungen. Daher sollte man bei deren Auswahl sorgfältig und sparsam vorgehen.
WordPress lässt sich auf eigenen Servern, nach eigenen Vorstellungen betreiben. Das trifft natürlich auch auf andere CMS wie Joomla oder Typo3 zu. Aber es ist ein Vorteil den diese Systeme gemeinsam gegenüber Plattformen (auch solche für Homepage Baukästen) haben.
Was das bedeutet ist nicht jedem gleich ersichtlich. Es gibt hier einige Punkte zu nennen, wie etwa Hoheit über die eigenen Daten oder die vereinfachte Einhaltung von gesetzlichen Auflagen (wenn der Plattform-Betreiber im Ausland sitzt). Oder einfach die Möglichkeit, dass man schnell seine “sieben Sachen packen” kann und zu einem anderen Anbieter wechseln kann, wenn man z.B. mit dem Service oder der Serverleistung nicht zufrieden ist (bei Plattformen ist man gebunden und “verliert” auch “seine” Seite wenn man den Anbieter verlässt).
Konzentrieren möchten wir uns aber auf den Fakt, dass man mit einem selbst betriebenem System freier und unabhängiger ist. Mit WordPress vielleicht ein bisschen mehr, da man prinzipiell nicht abhängig von Experten ist (wie es nicht selten bei Typo3 der Fall ist) und sich über die riesige Auswahl an Erweiterungen auch selbst die gewünschte Funktion hinzuklicken kann.
Was Freiheit und Unabhängigkeit bedeutet kann man am besten beurteilen, wenn man das Gegenteil erlebt hat. Vor allem im Bereich E-Commerce können einige ein Lied davon singen, was es heißt, wenn man sich den Regeln einer E-Commerce Plattform unterordnen muss. Dabei liegt der wirkliche Knackpunkt nicht in den Regeln an sich, sondern in deren Änderungen, die manchmal von heute auf morgen geschehen und das Geschäftsmodell durcheinanderbringen (oder gar gefährden). Man sollte Verkaufsplattformen nicht meiden, aber eher als Vertriebskanal ansehen und als Zubringer zum eigenen Onlineshop (z.B. via beigelegte Gutscheine).
Ein eigener Onlineshop, eine eigene Webseite kann nach eigenen Wünschen und Vorstellungen gestaltet werden. Außerdem – und damit übertreffen sie die Baukästen Plattformen – hat man volle Kontrolle über die Details und Feinjustierungen. Diesen Vorsprung durch die komplette Kontrolle kann man in verschiedenen Bereichen erlangen:
Die Verwendung von Homepage Baukasten Seiten oder anderer Plattformen ist keineswegs mehr als so kritisch anzusehen wie vor einigen Jahren. Jemand für den die Webseite kein zentraler Baustein in seiner Firmenstrategie darstellt ist auf eine ambitionierte Optimierung und Weiterentwicklung nicht unbedingt angewiesen. Für jemand der dagegen im engen Konkurrenzkampf steht, kann aber eine tiefgreifende Optimierung / Weiterentwicklung, wie es bei WordPress möglich ist, den entscheidenden Vorteil bringen.
Ein Kritischer Punkt ist, dass mit der Freiheit auch die Verantwortung kommt. Während Plattformen viele Voreinstellungen treffen, muss man sich bei WordPress um einige Dinge selbst kümmern (bei deren Ausgestaltung man dafür aber freier ist). WordPress bietet wie gesagt unglaublich viele Möglichkeiten bzgl. einer ausgefeilten Suchmaschinenoptimierung – kommt aber in der Grundversion ohne viele SEO Features daher. Getreu dem weiter oben skizzierten Motto, dass es besser ist wenn sich eine Vielfalt an Lösungen entwickelt als sich auf eine zentrale Lösung festzulegen (und diese allen aufzuzwingen) wird auch von dem Anwender erwartet, dass er sich selbst für eine Lösung entscheidet.
Gleiches gilt auch für Sicherheits-Features. Es ist unbedingt anzuraten ein Plugin zu installieren, das für zusätzliche Sicherheit sorgt. Wen das jetzt abschreckt, dem sei gesagt, dass Sicherheit und SEO meist die einzigen Dinge sind um die es sich gleich zu kümmern gilt und dass in der WordPress Welt zum Glück vieles nicht all zu schwer ist (man findet z.B. genug gute Anleitungen via Google oder Youtube und viele Plugins sind intuitiv gestaltet sowie ins Deutsche übersetzt). Außerdem lohnt es sich bei aufkommenden Zweifeln den Abschnitt zu “Wachstum” zu lesen.
Mit einem CMS wie WordPress hat man die volle Kontrolle bis in die tiefste Ebene. Das kann manchmal den entscheidenden Vorteil verschaffen. Die Grenzen sind nicht so eng gesteckt, wie bei manchen Plattformen. Eigene Ideen müssen sich weniger den Vorgaben Dritter unterordnen. Daten, Code und Layout liegen in den eigenen Händen. Man ist dadurch unabhängiger und kann Anbieter bei Unzufriedenheit relativ einfach und schnell wechseln. Bei vielen Plattformen verliert man bei einem Wechsel vieles von dem was man glaubte zu besitzen.
Wer sich auf WordPress einlässt hat es nicht immer ganz so einfach, wie mit einer Homepage Baukasten Plattform. Es ist die Kernkompetenz der Plattformen, dass sie die Dinge vereinfachen und so jeder schnell und unkompliziert eine Seite/Webshop aufsetzen kann. Diese Vereinfachung erreichen sie v.a. durch Voreinstellungen und dem weglassen von Optionen.
Als Anwender muss man sich dann weniger Gedanken um die Themen wie Sicherheit, SEO etc. machen, da ja scheinbar alles inklusive ist. WordPress bietet gute Voraussetzungen aus solchen Themen das Beste rauszuholen. Aber aufgrund des angesprochenen Konzepts des “schlanken Kerns”, der mit einer Vielfalt an Modulen frei modelliert werden kann, muss sich der Anwender etwas mehr mit der Thematik auseinandersetzen. Das fängt bereits damit an, sich für ein bestimmtes Plugin entscheiden zu müssen.
Zum Glück gibt es im Netz dank der lebhaften und engagierten WordPress Gemeinde viele Anleitungen, die einen bei Null abholen und frei von Experten-Arroganz sind. Das Einrichten eines Sicherheitsplugins ist mit dem richtigen Tutorial in unter einer Stunde erledigt (eher 30 Minuten). Danach wird man ein besseres Gespür dafür haben, worauf es bei der Thematik ankommt. Ähnlich sieht es bei anderen zentralen Themen wie z.B. SEO aus.
Bei der Beschäftigung mit den Themen und dadurch dass man viele Dinge selbst in die Hand nehmen kann verändert man nicht nur das System. Es kommt zu einem Rückkopplungs-Effekt. Man verändert sich auch selbst – man gewinnt an Fähigkeiten und Kenntnissen hinzu. Es bildet sich ein “digitales Mindset” heraus, das für das heutige Zeitalter immer wichtiger wird – besonders wenn man als Unternehmer tätig ist.
Warum sich WordPress besonders gut für diesen Wachstumsprozess eignet:
In der Praxis merkt man, dass WordPress Nutzer – ob im Rentenalter oder jugendlich – schnell ein gutes Gespür für viele digitale Themen entwickeln. Kunden mit Baukasten Seiten, die sich weniger Gedanken machen müssen, wissen auch häufig nach Jahren nicht, wie wichtig sichere Passwörter sind. Sie finden sich auch viel häufiger in nutzlosen Verträgen für diverse Services oder Tools wieder.
Dennoch ist der Einsatz von WordPress nicht grundsätzlich einer Plattform vorzuziehen. Auch wenn sich WordPress schnell erlernen lässt, hat nicht jeder die Zeit und den freien Kopf um sich damit auseinanderzusetzen. Dies gilt z.B. gerade in Gründungsphasen. Auch ein Handwerker mit einer zuverlässigen Stammkundschaft braucht nicht unbedingt ein “digitales Mindset”. Ein Baukasten System kann hier durchaus schneller und besser Abhilfe verschaffen und mag auch langfristig ausreichend sein. Die Frage die man sich bei der Wahl zwischen Baukasten und vollwertigem CMS stellen kann, wäre die, wie digital mein Business ist.
WordPress kann einen mehr fordern als ein Baukasten System. Dennoch sind die meisten Dinge relativ einfach lösbar. Mit der Zeit bildet sich ein gutes Verständnis über digitale Themen heraus. Für viele Unternehmer ein unabdingbarer Vorteil in der heutigen Zeit. WordPress bietet dabei eine geringe Einstiegshürde, eine steile Lernkurve und viel Luft nach oben für die eigene Entwicklung.